Sunday, July 31, 2016

Meet Reno


Ciao Reno – The crazy Italian Guy



Reno und ich lernten uns über eine gemeinsame Freundin kennen, die regelmäßig Bekannte einlud, um sie zu bekochen. Der verrückte Italiener und ich verstanden uns vom ersten Moment an. Jedes Mal wenn ich ihn sah, hatte er ein freches Grinsen im Gesicht und in den Augen ein Funkeln, als ob das ganz Leben nur ein Spaß wäre.

Wir sahen uns immer öfter und mit der Zeit begann er, von sich zu erzählen. Er lebte zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahre in München und arbeitete als Motorrad-Mechaniker. Ab und zu zeigte er mir Videos, in denen er teure Autos fuhr oder mit getunten Rollern auf dem Hinterrad durch die Straßen Münchens raste – und jedes Mal funkelten seine Augen wieder. Obwohl er über 1000 Kilometer entfernt von seiner Familie und seinen Freunden lebte, schien er das Leben in vollen Zügen zu genießen. Er strahlte eine Lebensfreude aus, der sich niemand entziehen konnte und die jeden anzustecken schien, der mit ihm im selben Raum war.

Inzwischen lebt Reno leider nicht mehr in München, doch ich muss immer wieder an ihn denken. Was steckt hinter einem so lebensfrohen Menschen? Was bedeutet für jemanden Heimat, der ohne seine Familie lebt? Worin findet er sein Glück? Fragen, die nur einer beantworten kann: Reno.

Ciao Reno, wie würdest du dich selbst beschreiben?
Ich finde es viel spannender, was andere von mir denken. Sich selbst zu beschreiben ist für mich so sinnlos wie ein Espresso ohne Kaffee. *lacht*


Wo bist du aufgewachsen?
Ich bin in Vibo Valentia aufgewachsen, das liegt im italienischen Kalabrien. Es war schön dort aufzuwachsen – obwohl  es in der Gegend viele Probleme gibt, hatte ich eine schöne Zeit als Jugendlicher.

Was empfindest du, wenn du an deine Kindheit zurück denkst?
Oh, das war eine unbeschreibliche Zeit voller Leichtigkeit und Verrücktheit, in der ich einfach alles ausprobieren wollte.

Gibt es einen bestimmten Geruch, den du mit damals verbindest?

Benzin! Immer wenn ich das rieche muss ich daran denken, wie ich beim Motorradfahren noch nicht mit den Füßen auf den Asphalt gekommen bin und mein Vater mir beim Losfahren helfen musste.

Und seit wann bist du in Deutschland?

Ich lebe jetzt schon seit knapp drei Jahren in Deutschland – inzwischen wohne ich in Neumarkt, einem kleinen Ort in der Oberpfalz. Davor war ich in München. Definitiv eine große und schöne Stadt, in der immer etwas los ist. Auf Dauer war mir das aber zu stressig.


 
Warum bist du damals aus Italien weggezogen?
Gute Frage. *lacht*Ich war mit zwei Freundinnen in einer Bar, die beide halb Italienerin und halb Österreicherin sind und sich deshalb miteinander auf Deutsch unterhielten. Ich hatte sie vorher noch nie Deutsch sprechen gehört und konnte kein Wort verstehen. Das hat mich motiviert sofort damit anzufangen die Sprache zu lernen und nach ein paar Monaten bin ich dann nach Deutschland umgezogen.

Bereust du es?
Nein, gar nicht, ich finde es schön hier. Natürlich vermisse ich meine Familie, meine Freunde, die heiße Luft und das Meer. Aber dafür findet sich schon eine Lösung.

Was bedeutet „zu Hause“ für dich? Und was würdest du sagen, wo dein zu Hause ist?

Mh, zu Hause ist eigentlich dort, wo du Freunde einladen und sagen kannst „Hey, ich bin zu Hause. Wenn du willst komm vorbei und wir trinken was.“ *lacht*Aber naja, ein richtiges Zuhause habe ich nicht, weil ich schon seit 8 Jahren immer unterwegs bin.

Welche Rolle spielen Motorräder und Roller in deinem Leben?

Die sind nicht nur eine Rolle, die sind mein Leben! Alles, was „Braaaap“ macht und schnell fährt, ist mein Leben. Und eigentlich würde ich auch noch gerne Gokarts hinzufügen. Die haben zwar vier Räder, aber sie sind auch der Wahnsinn und ich mag sie sehr.

Motorräder, italienische Pasta oder Frauen – wenn du auf eines immer verzichten müsstest, was wäre es?
Ou ou ou oooouuu. *lacht laut* Ok, auf Pasta kannst du schon verzichten. *überlegt* Naja, wenn du richtig gut Motorrad fahren kannst, findest du bestimmt auch eine Frau – so wie Valentino Rossi. *lacht*Und wenn du die richtige Frau gefunden hast, brauchst du wohl auch keine Motorräder mehr, denn dann wäre sie aufregend genug.

Gibt es eine Person, die dein Leben sehr beeinflusst hat?
Ja, da gibt es mehr als nur einen Menschen. Meine ganze Familie und meine besten Freunde haben einen großen Einfluss auf mein Leben. Nur mein Hobby konnten sie mir nicht ausreden – versucht haben sie es aber. *lächelt*

Bist du gerade glücklich in deinem Leben?
Ja schon.

Was bedeutet für dich denn Glück?
Das Wort ist schwierig zu erklären. Aber wenn du gesund bist, eine tolle Familie hast, in der auch alle gesund sind, wenn du in deiner Freizeit Dinge tun kannst, die dir Spaß machen und du eine Arbeit hast, die dir Spaß macht, dann hast du auf jeden Fall Glück.

Gibt es etwas, dass dir in deinem Leben fehlt?
Momentan fehlt mir die Zeit, um auf dem Motorrad richtig zu trainieren. Das wäre schon schön…  Coming soon! *lacht*

Hättest du einen Sohn, welchen Rat würdest du ihm geben?

Mein Lieber, du bist schon alt genug. Steig auf ein Motorrad und mache einen Wheelie!

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