Sunday, December 18, 2016

Meet Franse – ein Mädel so leicht und erfrischend wie eine Brise am Strand und so tief(-sinnig) wie das Meer selbst.
Nichts möchte man lieber tun, als sie zu umarmen, mit ihr über das Leben reden und über den ganz normalen Wahnsinn lachen.
(So geht es mir jedenfalls)
 

 
Stell dich vor & beschreibe dich
Vor ziemlich genau 30 Jahren habe ich das Licht der Welt als Franziska erblickt. In der Jugend kam neben dem Spitznamen Franny auch Franse dazu. Online kennt man mich meist als Franse liebt Meer, denn ich lebe in Kiel am Meer, bin am Meer geboren und aufgewachsen. Durch meine Adern fließt Salzwasser und horcht man das Herz ab, glaubt man die Wellen rauschen zu hören.
 
 Was machst du beruflich? Und was kreativ?
Erzähl uns etwas über deinen Blog.
Dieses Jahr brachte für mich viele neue Wendungen mit sich und neben dem Studienabschluss ging es schnurstracks in den Job. Mit dem Master in Internationaler Politik und Internationalem Recht sehen die Mitmenschen dich bei den Vereinten Nationen, mich hingegen hat es direkt in eine Behörde verschlagen und dort arbeite ich sehr nah mit und für Menschen mit Behinderungen. Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist mir eine Herzensangelegenheit, die ich in meinem Studium von der professionellen Seite aus angehen konnte. Die Kreativität leidet ganz sicher unter dem Berufseinstieg, aber mit jedem Tag der Eingewöhnung merke ich, dass sie zurückkommt. Grad jetzt habe ich zwei Projekte vorbereitet, die, wenn auch handwerklich, vor allem die kreative Ader ansprechen.
Mein Blog ‚Franse l(i)ebt Meer‘ ist eine Mischung aus Wohnen, Leben, Kreativität, Meer und manchmal auch der kritischen Auseinandersetzung mit allem was uns so umgibt. Seit einigen Jahren existiert er und bedarf ganz sicher einem Relaunch, doch derzeit haben andere Dinge im Leben Priorität ;)
 

 
Gibt es Weisheiten nach denen du lebst?
Oh ja! Kants kategorischer Imperativ hat mich sehr geprägt und so habe ich bestimmte Maxime, die ich für mich genauso anwende, wie ich sie durch andere angewendet wünsche. Wirr geschrieben, aber die meisten Menschen können sich da vermutlich gut hineindenken. Es gibt keine Weißheit, die über meinem Bett prangert oder ähnliches, aber mir ist immer sehr wichtig, dass man allen Mitmenschen mit Respekt begegnet und ein hohes Maß an Toleranz lebt.
 
 Dein Lieblingszitat?
 „Go your own way“ ist eindeutig das Lieblingszitat, dass mich durch mein Leben trägt. - Dazu auch immer gern nochmal das Lied von Fleetwood Mac angespielt. J
 

 
Der beste Rat, den du erhalten hast?
Im Laufe der Jahre ist mir aufgefallen, dass einem vieles geraten wird, dass eigentlich nur hemmt. Allerdings wurde mir immer gesagt, dass das Leben für jeden eine eigene Aufgabe, ein Ziel parat hat und man die Herausforderung einfach nur annehmen muss. Ein anderer Rat ist „Mach dir weniger Gedanken, es kommt besser als man sich zuvor ausmalen konnte.“
 
 Wofür bist du am meisten dankbar im Leben?
In erster Linie verdanke ich meiner Mutter eine Erziehung, die mich zu einem reflektierten und starken Menschen gemacht hat. Sie hat mir beigebracht nicht als Egoist durchs Leben zu gehen und immer ein wenig des inneren Kindes zu bewahren.
 
 
 Was war der schönste Moment deines Lebens?
Welcher der schmerzhafteste?
Im Leben gibt es so unglaublich viele schöne Momente und wenn man genau hinsieht, dann sind es nicht immer die großen Dinge, die besonders sind. Vermutlich ist die Geburt des eigenen Kinder so ein Moment, aber jetzt zu sagen, dass es das Erreichen meines Masterabschlusses war, werde ich später bestimmt revidieren.
Der schmerzhafteste Moment war ganz sicher der Tod meiner Mutter. Es ist als bricht ein Teil deines eigenen Lebens zusammen, du kannst kaum noch atmen, fühlst dich müde und leer. Es ist als würde man dir einen Arm abreißen, nur dass dabei obendrein noch das Herz gebrochen wird. Auch wenn man sich in manchen Fällen auf den nahenden Tod vorbereiten kann, wirklich begreifbar oder leichter erträglich macht das nichts.
 
 Durch Instagram – und später durch unseren Austausch – habe ich erfahren, dass deine Familie aus deiner Schwester und dir besteht. Kannst du uns mehr darüber erzählen? Welche Emotionen verbindest du damit? Fällt es dir schwer damit zu leben?
Meine Schwester ist theoretisch mein letztes Familienmitglied. Nachdem meine Großmutter verstorben ist, war da niemand mehr, den man als Familie bezeichnen konnte. Klar gibt es diese Großcousinen oder irgendwelche angeheirateten Großtanten, aber es sind der Kontakt und die Nähe nicht da. Deshalb ist für mich meine Schwester mit ihrer kleinen Familie auch meine Familie. Mit der Zeit hat sich allerdings mein Familienbegriff ein wenig gewandelt und ich sehe bestimmte, sehr gute Freunde oder auch meinen Freund als Familie an. Aber dazu braucht es einen langen gemeinsamen und vertrauensvollen Weg.
 

 
Was hilft dir in schweren Zeiten positiv und stark zu bleiben?
Seltsamerweise bin ich jemand der nach außen wahnsinnig stark wirkt und tatsächlich habe ich in den schwersten Situationen meines Lebens immer nur kurz innehalten müssen, um dann volle Kraft voraus, alle Steine aus dem Weg zu räumen. Diese unglaubliche Stärke verdanke ich ganz sicher meiner Mutter, die mir gezeigt hat, dass es immer einen Weg gibt. Der Begriff Resilienz drückt genau das aus, was ich als meine größte Ressource sehe. Übrigens helfen mir ein Blick auf die immer wiederkehrenden Wellen und das Rauschen des Meeres, die Kontrolle zu behalten und mich selbst zu finden.
 
 Hast du Träume?
Träume sind so etwas Wundervolles. Einen der größten Wünsche, der mein Leben auch positiv beeinflussen wird, habe ich mir mit dem Studium erfüllt. Für mich ist es aber schon seit meiner Kindheit einfach nur toll immer wieder neue Ideen zu spinnen und manch eine wird halt irgendwann wahr. Doch das Schönste ist für mich, die Träume aufzuschreiben, sich hineinzudenken und so manchen Tagtraum darauf zu verschenken.
 

 
Was bedeutet Freiheit für dich?
Der Freiheitsbegriff in all seinen Facetten hat mich im Studium stark begleitet. Für mich persönlich bedeutet Freiheit zu sein wer ich bin und mich auch entziehen zu dürfen, wenn manche Dinge mir zu viel werden. Die eigene Freiheit darf nie so weit gehen, dass anderen Menschen ihre Freiheit genommen wird, aber man selbst sollte sich wiederum nie von anderen in den eigenen freien Gedanken und Handlungen einschränken lassen.
Wo würdest du leben wollen, wenn du frei entscheiden könntest?
Einer meiner Träume ist seit jeher eine Auswanderung in ein Land, das schöner ist als man es sich in der Phantasie ausmalt. Norwegen ist für mich genau das. Die Sprache zu lernen, auch wenn noch überhaupt nichts geplant ist und sich mit Land und Leuten vertraut zu machen, gehören für mich einfach dazu.
 
 
Bist du glücklich?
Momentan verspüre ich eigentlich täglich in so vielen Situationen sehr großes Glück. Für mich ist Glück eng mit Dankbarkeit verbunden und wenn man erst einmal begriffen hat, dass Neid und ewige Vergleiche mit anderen Menschen vollkommen kontraproduktiv sind, wacht man oft schon morgens mit einem Lachen auf den Lippen auf.
 
 

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